Ganzheitliches Training

Traditionelles Taekwon-Do gilt als Gesundheitssport

Taekwon-Do ist ganzheitliches Training für Geist und Körper. Es wirkt sich positiv auf die körperliche Fitness, die Psyche und das Allgemeinbefinden aus.

Vielseitigkeit
im Taekwon-Do

Das traditionelle Taekwon-Do unterteilt sich hauptsächlich in die fünf Gruppen

Im Training werden diese fünf Teile miteinander verbunden. Übt man eine Form (Hyong), so beinhaltet diese Abwehrtechniken zur Selbstverteidigung und auch Angriffstechniken, die für den Freikampf nützlich sind.

Hyong
Die Form

Training von Koordination und Atmung

Das Hyongtraining ist grundlegendes Element im täglichen Unterricht. Es handelt sich hier um eine festgelegt Abfolge von Abwehr- und Angriffsaktionen. Die einzelnen Bewegungen stellen den Kampf mit einem imaginären Gegner dar. So können Sie auch alleine üben und gefährliche Techniken trainieren und perfektionieren ohne dabei andere zu gefährden. Mit dem Duchlaufen einer Hyong trainieren Sie Atmung, Einfühlungsvermögen, Vorstellungkraft und Konzentration.

Kampf mit imaginären Gegnern

In den Taekwon-Do Schulen von Großmeister Kwon wird ein aus 20 Hyongs bestehendes System gelehrt. Mit zunhemendem Entwicklungsstand des Schülers werden die Hyongs anspruchsvoller und komplexer. Die Hyongs sind ein Sinnbild für die Ästhetik und Universalität des Taekwon-Do.

Die Namen sind der Geschichte Koreas entliehen und deuten in ihrem Aufbau symbolisch auf historische Persönlichkeiten und Ereignisse hin:

Taeryon
Der Freikampf

Freikampf erfordert geistige Stärke

Der Kampf oder das Sparring ist die Anwendung der erlernten Techniken am Gegner. Er fördert Ausdauer, Kreativität, Wahrnehmungsfähigkeit und Timing des Einzelnen. Darüber hinaus werden Mut und Widerstandskraft geschult. Denn die wichtigste Voraussetzung im Taeryon ist die geistige Stärke.

Ein-Schritt-Kampf (Ilby Taeryon)

Beim Ein-Schritt-Kampf unterliegen Angriff und Verteidigung strengen Regeln. Der Verteidiger begegnet dem festgelegten Angriff mit unterschiedlichen Kontern. So kann er die Zweckmäßigkeit seiner Techik prüfen und sie am Partner präzise üben.

Freikampf (Chayo Taeryon)

Der Freikampf stellt die nächste Entwicklungsstufe dar, wobei das Wechselspiel der Kontrahenten fließend und nicht vorherbestimmt ist. Der Freikampf gehorcht lediglich einer Reihe von Wettkampfregeln, die die Aufgabe haben, die miteinander Übenden optimal zu schützen und überdies Disziplin, Fairneß und Höflichkeit im Rahmen einer Auseinandersetzung zu entwickeln.

Kampf ohne Körperkontakt

Der Freikampf wird im traditionellen Taekwon-Do ohne Kontakt ausgeführt. So fordert das Abfangen der Schläge kurz vor dem Ziel von den Übenden ein Höchstmaß an Konzentration und Körperbeherrschung. Deshalb werden die Kampfformen erst ab der Blaugurt-Graduierung in den Trainingsplan aufgenommen.

Gegenüber dem Vollkontaktkampf anderer Systeme, bei dem die Vielzahl der möglichen Bewegungen auf wenige, punktebringende Techniken beschränkt ist, wird durch den kontaktlosen Freikampf des traditionellen Taekwon-Do die volle Breite aller Bewegungsmöglichkeiten ausgeschöpft.

Cee Soo
Die Gymnastik

Dehnungsübungen mit dem Ziel der Körperbeherrschung

Um Taekwon-Do zu erlernen, wird der Körper durch eine spezielle Gymnastik geformt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Trainings, da erst eine hervorragende Körperbeherrschung die technische Vielfalt des Taekwon-Do ermöglicht - insbesondere in großen Höhen ausgeführten Beintechniken.

Diese Übungen stellen den Erhalt und die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit sicher und beugen Verletzungen vor. Ebenso wird dadurch das Koordinationsvermögen und die Flexibilität trainiert. Körperhaltung und Körpergefühl werden wesentlich verbessert.

Und so ganz nebenbei: Förderung der Gesundheit

Darüber hinaus hat die Gymnastik aber noch weiterführende Auswirkungen, indem sie das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit fördert. Die Gymnastik im Rahmen des Taekwon-Do-Trainings ist die Grundlage für einen widerstandsfähigen und flexiblen Körper - auch im Alter.

Zuletzt steigert die Gymnastik die Sicherheit des einzelnen: So sinkt das Verletzungsrisiko im täglichen Leben, z.B. bei Stürzen, nachdem man gelernt hat, sich natürlich zu bewegen.

Kyek Pa
Der Bruchtest

Konzentration von Körper und Geist

Der Bruchtest ist kein Bestandteil des Trainings. Die Fähigkeit, Materie zu überwinden, ergibt sich zwangsläufig aus dem Training der anderen Disziplinen.

Der Kyek Pa ist Gradmesser für die geistige Entwicklung des Ausführenden. Ziel eines Bruchtests ist es nicht, Materie mit roher Gewalt zu zerstören, sondern die Lücke zwischen Körper und Geist zu schließen. Das heißt, der Bruch der Materie wird im Kopf konzipiert und vom Körper nachvollzogen.

Der Bruchtest demonstriert dem Außenstehenden die gewaltige Kraft und Effizienz der Technik und verdeutlicht, wieso es notwendig ist, den Kampf zu reglementieren und die innhalb der Hyong ausgeübten Techniken wegen der damit verbundenen Gefahren nicht an Menschen zu trainieren. Der Bruchtest fördert Präzision, die Konzentration, den Willen und die geistige Kraft. Zudem erzieht er zu Bescheidenheit, da er dem Ausführenden Unzulänglichkeiten vor Augen führt und seinen Ehrgeiz anstachelt.

Hosinsul
Die Selbstverteidigung

Selbstverteidigung ist das Resultat aller Disziplinen des Taekwon-Do

Die Selbstverteidigung im Taekwon-Do ist geprägt von umfassenden Abwehr- und Kontertechniken sowie einer Vielzahl von befreienden oder fixierenden Hebelbewegungen. Ebenso werden Techniken zur Abwehr von Schlag- und Stichwaffen (Stock, Messer) im Taekwon-Do gelehrt.

Selbstverteidigung spielt im Training jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Die Fähigkeit, sich in Konfliktsituationen effizient zur Wehr zu setzen, resultiert aus dem Training der anderen Disziplinen.

Konflikten besser begegnen

Die durch das Training gewonnene physische und psychische Stärke und die intuitive Anwendung der erlernten Techniken helfen Ihnen, Konfliktsituationen richtig zu erkennen und dementsprechend zu handeln.

Sicherlich bieten die Techniken des Taekwon-Do in einer scheinbar ausweglosen Situation die nötige Flexibilität und Effizienz, um einen Angriff abzuwehren. Der Sinn des Taekwon-Do ist jedoch nicht das Erlernen kämpferischer Fähigkeiten: Im Grund geht es darum, zu siegen ohne zu kämpfen. 

Das letztendliche Ziel des Taekwon-Do besteht darin, geistige und körperliche Vervollkommnung zu erreichen. Sie soll helfen, Konflikten besser zu begegnen.

© Traditional Taekwon-Do Center Regensburg 2024